Wenn wir morgens aufwachen, dann bestenfalls mit klarem Kopf und einer entspannten Muskulatur; unsere Schultern fühlen sich beweglich, unsere Nackenpartie gelöst an. Eine Selbstverständlichkeit für Sie? Dann können Sie sich glücklich schätzen. Schließlich sind es gerade die feinen Empfindungen im Bereich von Kopf, Nacken und Schultern, die uns am Morgen verraten, ob wir einen erholsamen Schlaf hatten und uns wirklich fit für den Tag fühlen. Fakt ist allerdings, dass eine Vielzahl von Menschen über dauerhafte Probleme in der Partie um Schultern, Kopf und Nacken klagen. Und das nicht erst, wenn sie Stunden am Schreibtisch verbracht haben, sondern direkt nach dem Aufwachen. Was aber kann man gegen einen verspannten Nacken am Morgen tun? „Die Wahl des Kopfkissens überdenken“, lautet der einfache wie dringende Rat von Marc Rieger, Physiotherapeut bei Schründer Schlafräume in Münster. Er erklärt, warum Nackenstützkissen für einen guten Schlaf unabdingbar sind und wie Sie das perfekte Kissen für sich finden.
Verspannungen und Nackenschmerzen – was tun?
Kennen Sie die ideale Kopfhaltung? Wir erlangen sie, indem sich unser Kopf exakt über den Schultern und in der Verlängerung nach unten genau über unserem Fußgewölbe befindet. Der Nacken ist dabei nur minimal nach vorn geneigt. Würden wir den ganzen Tag diese Kopfhaltung einnehmen, hätte unsere Nackenmuskulatur keinerlei Arbeit und die rund 6 Kilogramm, die unser Kopf durchschnittlich wiegt, würde einzig von unserem Skelett getragen.
Im Alltag sieht das natürlich anders aus – sobald wir unseren Kopf nach vorn, nach hinten oder zur Seite neigen, befindet sich unsere Nackenmuskulatur in Dauerkontraktion. Hinzu kommt, dass wir durch langes Arbeiten am Schreibtisch oder eine unbequeme Haltung beim Tippen auf dem Smartphone viel zu oft und viel zu lange in Positionen verharren, die unserem Nacken auf Dauer einiges abverlangen. Kommt eine schwach ausgeprägte Muskulatur hinzu, Stress oder Zugluft, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass Sie über kurz oder lang mit einem verspannten Nacken zu kämpfen haben. Kopfschmerzen, Schwindel oder sogar chronische Verspannungen sind häufig eine der unangenehmen Folgen, wenn man nicht zeitig gegensteuert.
Maßnahmen gegen Verspannungen im Nacken gibt es viele; beispielsweise richtiges Dehnen, aktive Pausen während der Arbeit, generell mehr Bewegung oder der gezielte Aufbau von Muskulatur im Schulter-Nacken-Bereich. „Es gibt eine ganze Reihe von Vorkehrungen, die sich mehr oder weniger leicht in unseren Alltag einbinden lassen“, erklärt Marc Rieger, „Den Anfang sollte aber jeder dort machen, wo es am wenigsten Aufwand bedeutet – bei der Wahl des richtigen Kopfkissens.“
Tschüss, Daunenkissen! Welche Vorteile ein Nackenstützkissen hat
Stellen Sie sich bitte einmal ein Kissen vor. Was haben Sie vor Augen? Wetten, dass es der frisch aufgeschüttelte Klassiker in den Maßen 80 x 80 cm mit Daunenfüllung ist? Zugegeben, das Daunenkissen ist sicherlich der Prototyp eines Kopfkissens, aber trotzdem nicht die ideale Wahl für Ihren Schlaf.
Warum das so ist, erklärt der Physiotherapeut: „Im Schlaf hat unsere Nackenmuskulatur die wunderbare Chance, sich zu erholen. Allerdings nur dann, wenn wir eine gesunde Haltung einnehmen, unser Kopf weder zu hoch gebettet liegt, noch unsere Wirbelsäule überdehnt oder durchhängt.“
Und genau hier liegt der Schwachpunkt des Daunenkissens: So oft wir es auch knüllen und zurechtzupfen, um die perfekte Höhe für unseren Kopf zu finden – früher oder später lässt die Stützfunktion der Daunen nach und unser Kopf sackt in eine ungesunde Position. „Die Daunen verdichten sich einfach viel zu sehr, als dass sie unseren Kopf die ganze Nacht über optimal stützen und unsere Wirbelsäule in ihrem natürlichen S-Verlauf stabilisieren könnten“, sagt Marc Rieger.
Hinzu kommt, dass die Daunenkissen so groß sind, dass Viele auch mit der Schulter auf ihnen liegen – wenn nicht bereits beim Einschlafen, dann doch häufig irgendwann in der Nacht, nachdem man sich hin- und herbewegt hat. „Die Schulter sollte in die Matratze einsinken können, damit die Wirbelsäule gerade liegt und nicht abknickt“, erklärt der Experte. Nur so ist eine gesunde und angenehme Schlafposition gewährleistet.
Nackenstützkissen eignen sich besoders für Menschen, die auf der Seite oder dem Rücken schlafen. Wer zu den wenigen Bauchschläfern zählt (laut Statistik sollen das immerhin 13 Prozent sein), sollte ein sehr flaches Kissen wählen und seine Schlafposition tatsächlich einmal überdenken. „Wer auf dem Bauch schläft, nötigt Wirbelsäule und Hals in eine unnatürliche Position, was häufig eine Überstreckung der Halswirbelsäule mit sich bringt“, weiß der Physiotherapeut. Daher sollte man sich als Bauchschläfer – wenn möglich – lieber für eine andere Schlafposition entscheiden.
Cleveres Ergonomiewunder: die Vorteile des Nackenstützkissens
Die wichtigste Aufgabe eines Kissens ist die bestmögliche Unterstützung für den Kopf und die Halswirbelsäule. Nackenstützkissen – auch Cervicalkissen genannt (Cervix ist der lateinische Begriff für Hals) – schaffen dies durch ihre charakteristische Form, die eine leichte Wölbung an der Vorderseite aufweist. Diese Wölbung passt sich im Optimalfall perfekt Ihrer Halswirbelsäule an, füllt also den Raum zwischen Schulter und Wirbelsäule aus und ermöglicht Ihnen somit eine entspannte Lage und eine ungehinderte Blutzirkulation. Die Wirbelsäule wird gestreckt und die Bandscheiben werden entlastet. Kopf, Schultern und Nacken können sich ideal über Nacht erholen – beste Voraussetzungen also, um Verspannungen gar keine Angriffsfläche zu bieten.
Die Wahl des richtigen Nackenstützkissens hat selbstverständlich viel mit dem eigenen Körpergewicht und der Schulterbreite zu tun. Was aber Viele beim Kauf gänzlich vergessen: Es kommt vor allem auch darauf an, zu welchem Schlafsystem es genutzt wird. Denn letztlich ist ein stimmiges Bettsystem immer ein Zusammenspiel aus mehreren Komponenten, die alle optimal aufeinander abgestimmt sein sollten. „Wer beispielsweise eine feste Matratze bevorzugt, aber eher leicht ist, der sinkt weniger in die Matratze ein. Dementsprechend höher sollte also auch das Nackenstützkissen ausfallen“, so der Physiotherapeut.
Übrigens: Egal für welche Variante Sie sich letztlich entscheiden – das Kissen sollte immer mit einem abnehm- und waschbaren Bezug mit optimalen klimaregulierenden Eigenschaften versehen sein. Die meisten Menschen schwitzen nachts besonders im Bereich von Kopf und Nacken. Demnach sollte das Nackenstützkissen gut Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Durch ein sogenanntes Klimaband an den Seiten wird das gewährleistet und Sie haben lange Freude an Ihrem Kissen.
• Nackenstützkissen aus Klimafasern
Wer auf ein komplett waschbares Kissen aus hochwertiger Klimafaser setzt, landet in der Regel bei den Modellen, in deren Inneren sich mehrere herausnehmbare, gepolsterte Lagen befinden. Dabei handelt es sich um einzelne dünne Stofflagen, in die das Füllmaterial eingenäht ist. Je nachdem, wie hoch das Kissen sein soll, nimmt man einfach entsprechend viele Lagen aus dem Kissen heraus; somit ist es ergonomisch anpassbar. Ähnlich funktionieren auch Kissen, denen man das Füllmaterial direkt entnehmen kann. Nachteil beider Varianten: Die Klimafasern bieten dem Nacken keine optimale Unterstützung, da ihnen die charakteristische Wölbung fehlt, die ein gutes Nackenstützkissen erst so besonders macht.
• Nackenstützkissen aus Latex
Wer sich für ein Nackenstützkissen aus hochwertigem Talalay-Latex entscheidet, profitiert vor allem von dessen federnden, weichen Eigenschaften. Hier kann der Kopf richtig in das elastische Material einsinken (Talalay bezeichnet übrigens das Herstellungsverfahren, bei dem Latex luft- und feuchtigkeitsdurchlässig gemacht wird). Das Kissen passt sich besonders gut an und überzeugt mit einer hohen Punktelastizität und Rückstellkraft. Sprich: Das Material kehrt unmittelbar nach Belastung wieder in seine ursprüngliche Position zurück.
• Nackenstützkissen aus Viscoschaum
Wer gerne etwas wärmer schläft, aber ebenfalls ein weiches, anschmiegsames Kissen wünscht, für den dürfte die Variante aus Viscoschaum die ideale Wahl sein. Viscoelastischer Schaumstoff wird gern auch als Memoryschaum bezeichnet und überzeugt vor allem durch seine thermoelastischen Eigenschaften. Sprich: Das Material reagiert auf Druck und Wärme und passt sich somit besonders gut an den Körper an.
• Nackenstützkissen aus Naturhaar (Schafschurwolle, Kamelhaar und Kaschmir)
Immer beliebter werden Nackenstützkissen aus Naturhaar. Hier unterscheidet man zwischen Schafschurwolle, Kamelhaar und Kaschmir. Der große Vorteil von Produkten aus Naturhaar: Sie sind für ihre herausragenden klimaregulierenden Eigenschaften bekannt. Je feiner das Haar, desto hochwertiger und anschmiegsamer ist das Kissen.
Fazit
Wer Schultern, Nacken und Wirbelsäule etwas Gutes tun und seinen Kopf im Schlaf aktiv entlasten möchte, sollte sich fürs Nackenstützkissen entscheiden. So schön und harmonisch die voluminösen Daunenkissen auf Ihrem Bett auch aussehen mögen – nutzen Sie sie lieber als hübsche Dekoartikel und wechseln Sie in der Nacht zu einem passgenauen und ergonomisch geformten Nackenstützkissen. Lassen Sie sich im qualifizierten Fachhandel ausführlich beraten und testen Sie vor allem die unterschiedlichen Varianten. Nur so können Sie sicher sein, am Ende perfekt gebettet zu sein.
Die Analyse des Nackenstützbedarfs ist der zentrale Punkt bei der Auswahl des richtigen Kopfkissens. Neben dem ganz individuellen Empfinden beim Probeliegen setzt Schründer Schlafräume hierfür auf das intelligente dormabell MessSystem 2.0. Der Computer erfasst die Ergonomie des Kunden und wertet die Daten wie Größe, Gewicht, Schulter- oder Kopfbreite direkt aus.
Hieraus ergeben sich nicht nur wichtige Anhaltspunkte für die Wahl der perfekten Matratze oder die richtige Einstellung des Federholzrahmens, sondern auch für das passende Kopfkissen. „Wir vermessen unsere Kunden, um bestmöglich auf deren individuelle Anforderungen eingehen zu können und passgenaue Lösungen für jeden Schlaftyp zu finden“, sagt Physiotherapeut Marc Rieger. Vereinbaren Sie am besten mit den Experten vor Ort einen Termin, um Ihre Vorstellung vom perfekten Schlaf in die Tat umzusetzen.
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